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Mein persönlicher Kohleausstieg - Saubere Energie für zu Hause!

Aber ist grüner Strom wirklich immer komplett „grün“ und wo lauern Fallen?

Mein persönlicher Kohleausstieg - Saubere Energie für zu Hause!

Es ist ja nun fast täglich in der Presse zu lesen, der Kohleausstieg ist unumgänglich für eine sichere Zukunft und den Klimaschutz. Ich machte mir darüber nun schon eine Weile Gedanken und bin der Überzeugung, unser Planet braucht eine Energiewende, schließlich soll es meinen Kindern und dann deren Kindern auch noch möglich sein, ein schönes langes Leben ohne Umweltkatastrophen und gesundheitlichen Einschränkungen zu führen.

Ich hatte also beschlossen, meine persönliche CO² Bilanz und auch die meiner Familie zu verbessern. Ich fing beim Strom an, denn davon verbrauchen wir als 4-Personen Haushalt mit vielen technischen Geräten (die meisten schon mit A+++) tatsächlich leider sehr viel.

Laut Umweltbundesamt betrug im Jahr 2018 der Anteil der erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch in Deutschland schon ganze 37,8 %. Die erneuerbaren Energien verdrängen also vor allem Steinkohle und Erdgas aus dem deutschen Energiemix. Dabei leistete die Windenergie den größten Anteil, gefolgt von Biomasse, Photovoltaik und Wasserkraft. Es wird davon ausgegangen, dass dadurch eine Treibhausgasvermeidung von rund 184 Millionen! Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2018 erreicht wurde. Das ist doch schon allerhand!

Weg von der Braunkohle! Und Atomkraft geht gar nicht!

Mein Ziel war es also, einen neuen Stromanbieter zu finden, der ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, also Solarstrom und Strom aus Wind- und Wasserkraft bezieht. Mir war bewusst, dass mich der neue umweltfreundliche Strom etwas mehr kosten wird, aber das ist mir das gute Gewissen wert. Jedoch wenn ich schon mehr bezahlen sollte, dann musste es auch einer der besten bzw. „grünsten“ sein.

So recherchierte ich nach sauberem Strom und geriet in einen Dschungel voller Anbieter. Aber welcher Strom ist wirklich so richtig grün? Leider ist der Begriff „Ökostrom“ nicht geschützt. So kann damit viel Schindluder betrieben werden.

Bei der Auswahl meines künftigen Lieferanten musste ich also zunächst Antworten auf folgende Fragen finden:

  • Woher kommt der jeweilige Öko-Strom eigentlich genau? - Schließlich sollten es ökologisch vertretbare Kraftwerke ohne negative Nebeneffekte sein. Dazu müsste es eine Liste der genutzten Anlagen geben.
  • Wer prüft das? – Es kann ja jeder alles behaupten und ich selbst habe wenig Möglichkeiten, das einer genauen Prüfung zu unterziehen.
  • Muss der grüne Strom zertifiziert sein? – Welche Zertifikate gibt es da überhaupt und wie „sicher“ sind die?
  • Ist das teuerste Angebot auch immer das sinnvollste? - Auch das billigste Angebot macht skeptisch.
  • Ist da alles immer echt oder wer verdient da ordentlich mit? - Es gilt herauszufinden, welcher Anbieter selbst in den Umbau unserer Energieversorgung investiert und wer mit dem grünen Image in erster Linie Geld verdienen will.

Überall wird klargestellt, dass sich durch eine Umstellung auf erneuerbare Energien die CO2-Emissionen zum großen Teil vermeiden lassen, aber wie erkenne ich, ob der Anbieter wirklich 100% grünen Strom verwendet?

Worauf man bei der Anbietersuche nach grünem Strom achten sollte

Sicherlich hätte ich per Suchmaschine einfach nach einem Preis-Vergleichsportal schauen können, aber mir ist bewusst, dass sich eben auch viele schwarze Schafe auf dem Markt befinden, die keinen echten Ökostrom liefern, vielleicht sogar verstecken, dass es sich um eine Atomkonzern-Tochter handelt, oder einfach „green washing“ betreiben.

Eine große Hilfe war mir die Übersicht auf Utopia. Hier erfuhr ich, auf welche Dinge ich beim Stromwechsel auf „echten“ Ökostrom achten sollte:

  • Ökostrom wird zu 100% aus erneuerbaren Energien hergestellt
  • Angemessene Konditionen (bezahlbarer Preis – nicht mehr als 20% Aufpreis zu konventionellem Strom, verbraucherfreundliche Verträge, gute Beratung, Transparenz bezüglich der Eignerstruktur des Unternehmens und der aktuellen Herkunft des Stroms)
  • Es gibt keine Beteiligungen des Anbieters an Atom- und Kohlekraftwerken
  • Der Anbieter leistet einen Beitrag zur Energiewende (Bau von Neuanlagen und die Förderung der Systemintegration erneuerbaren Energien). Gute Ökostromanbieter garantieren, dass sie in neue, regionale Wind- und Solaranlagen auf naturverträglichen Standorten investieren.
  • Es gibt eine Nachweisführung durch Klassifizierung und Zertifizierung der ökologischen Stromprodukte (das ok-power-Label, das Grüner Strom Label und die Ökostromkriterien von Greenpeace e.V)

Utopia hat sich bereits die Mühe gemacht, alle Anbieter hinsichtlich dieser Kriterien zu prüfen und daraus eine Bestenliste erstellt. Auf mich macht das einen sehr fundierten, ehrlichen und nachvollziehbaren Eindruck.

Solarenergie
Gute Energie Fuer Alle
Fuer Unsere Zukunft
Windenergie

Hat der grüne Strom Auswirkungen auf meine Geräte oder kann er auch mal ausfallen?

Was ich nicht wusste, es gibt kein eigenes Netz für Ökostrom, denn der Strom aus meiner heimischen Steckdose ist rein physikalisch sowieso immer derselbe und stammt stets aus dem nächstgelegenen Netz, egal ob ich Ökostrom oder konventionellen Strom beziehe. Der Ökostrom, den der Verbraucher bezahlt, wird an einem anderen Ort produziert und verbraucht.

Beim Anbieterwechsel geschieht daher nur eine rechnerische Veränderung, keine Umstellung des tatsächlichen Stroms, der bei mir ankommt. Daher musste ich keine Angst haben, dass plötzlich der Strom ausbleibt.

Wer also auf echten Ökostrom wechselt, sorgt in erster Linie dafür, dass immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und ins Netz eingespeist wird. Aha. Also erbringe ich eine Art Spende für uns alle und unsere Erde, denn die Leistung, die der Einzelne erhält, ist zunächst die gleiche, der positive Nutzen für die Umwelt wird dann allerdings langfristig sichtbar.

Als mein Favorit stelle sich Greenpeace Energy heraus

Greenpeace Energy ist die große bundesweite, unabhängige Energie-Genossenschaft in Deutschland. Mich haben folgende Dinge überzeugt:

  • der Strom wird zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt - es wird direkt beim Lieferanten eingekauft, nicht an der Börse
  • der Strom stammt aus Wasserkraft- und Windenergieanlagen in Österreich und Deutschland
  • deren Ökostrom wird regelmäßig durch unabhängige Gutachter auf die Einhaltung der Greenpeace Deutschland e. V. Kriterien für sauberen Strom kontrolliert
  • das Unternehmen versorgt bereits mehr als 130.000 Kunden, darunter rund 9.000 Geschäftskunden, mit sauberem Strom
  • alle Lieferanten werden mit Angabe der Energiequellen veröffentlicht
  • keine Beteiligungen an Braunkohle- oder Atomkonzernen
  • Siegel „Geprüfter Ökostrom“ vom TÜV Nord
  • ok-power-plus Siegel
  • Greenpeace Energy fördert den Bau neuer Ökokraftwerke (Tochterunternehmen Plante energy baut saubere Kraftwerke)
  • investiert in ökologisch ausgerichtete Versorgungskonzepte
  • setzt sich auch politisch für die Energiewende ein
  • die zahlreichen positiven Kundenbewertungen
  • kurze Kündigungsfristen, keine Mindestvertragslaufzeit, monatlich kündbar, keine Vorkasse

Wenn ihr mehr über Greenpeace Energy wissen wollt, empfehle ich euch die Website, welche sehr transparent, strukturiert und fundiert aufgebaut ist: https://www.greenpeace-energy.de/privatkunden.html

oekostrom eine gute IdeeEntscheidung getroffen und wie nun weiter?

Der Wechsel zum Ökostrom war einfacher und schneller als gedacht. Ich konnte alles online händeln. Mein neuer Öko-Stromanbieter übernahm die Kündigung meines alten Vertrages. Ich brauchte nur anzugeben, wer mein bisheriger Stromlieferant war, meine Stromzählernummer, meine bisherige Kundennummer und meinen letzten Jahresverbrauch.

Grundsätzlich habe ich nun ein besseres Gefühl, einen kleinen Beitrag für die Umwelt geleistet zu haben. Ich hoffe, viele tun es mir nach. Schließlich stammt noch immer ein Großteil des Stroms in Deutschland aus Atom- und Kohlekraft, diese sollten aber bald der Vergangenheit angehören. Je höher die Nachfrage in Deutschland nach Ökostrom ist, desto stärker wird schmutzige Energie aus fossilen Rohstoffen und Atomkraftwerken vom Markt verdrängt. Immerhin nutzen bereits 10 Millionen Haushalte und Betriebe einen Ökostrom-Tarif. Toll!

Fest steht auch, egal welcher Strom da aus meiner Steckdose kommt, das wirksamste Mittel für eine bessere CO²-Bilanz ist das Energiesparen. Nur die dauerhaft eingesparte Kilowattstunde entlastet das Klima so direkt und nachhaltig. Also werde ich mich mit meiner Familie auch in diesem Punkt etwas mehr anstrengen.

Mir ist klar, dass ich natürlich in Bezug auf unseren Plastikverbrauch, unser Reiseverhalten, unserer Ernährung und unseren Konsum noch mehr tun kann. Aber diese Dinge stehen schon auf meiner gedanklichen To Do Liste und werden als nächsten in Angriff genommen. Versprochen!

PS: Gas aus erneuerbaren Quellen? Es gibt sogar schon Windgas, welches fossiles Erdgas langfristig überflüssig werden lässt. 

In diesem Sinne, auf in eine grünere Zukunft!

Euer grüner Engel ;-)

PPS: Übrigens, Greenpeace Energy bietet sogar als Wechselbonus einen 50 € Hotelgutschein für die GreenLine Hotels an. www.greenpeace-energy.de/GREENLINE 

GewinnspielTeilt uns eure Meinung zu diesem Thema mit!

Wir sind gespannt auf eure Kommentare und verlosen am 06. Mai 2019 drei Nachhaltigkeits-Lifestyle-Sets von Greenpeace Energy. 

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Kommentare (1)

  • Nele

    28 April 2019 um 14:30 | #

    Wir sind schon seit gut zehn Jahren glückliche Kunden von Naturstrom. Ich hatte nie Probleme. Beim Gas sind wir momentan noch konventionell unterwegs. Ich hatte es damals (wir haben erst seit ein paar Jahren Gas) recherchiert und es gab keine Vorteile von Biogasanbietern, so wie ich es verstanden hatte. Vielleicht sollte ich jetzt noch mal checken, ob das immer noch so stimmt.

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