20 Jahre auf grünem Kurs – GreenLine Hotels feiern Jubiläum
Wie aus einer Marketing Idee für ländliche Hotels die erste nachhaltige Buchungsplattform wurde
Am 10.10.2001 fanden sich visionäre Touristiker zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen – gemeinschaftlich zu wachsen. Suzann Heinemann gründete hier mit sieben Hoteliers die Marketing-Kooperation GreenLine Hotels, welche damals eine familiäre Individualität und die Lage im Grünen gemeinsam hatten.
Seitdem ist die Gemeinschaft stetig gewachsen und hat einen starken strategischen Wandel durchlebt. Heute ist greenline-hotels.com zu einer nachhaltigen Buchungsplattform mit über 1.000 nachhaltig zertifizierten Hotels in Deutschland und Europa avanciert. Der nachhaltige Tourismus ist seit 2014 ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie und der Name ist wieder einmal Programm – diesmal nur im Sinne der Umwelt.
Ein Blick zurück in die Anfänge der GreenLine Hotels
In einer Zeit, in der kleine, individuelle, mittelständische Hoteliers gegen starke Konkurrenten aus der Kettenhotellerie marketingtechnisch bestehen mussten und als Buchungsportale, wie Booking oder HRS gerade in den Startlöchern standen, war für viele private Hoteliers eine Hotelkooperation mehr als nötig. Zumal nach den Ereignissen des 11. Septembers der weltweite Tourismus stagnierte. Suzann Heinemann führte bereits eine gut beschäftigte Hotelconsulting und suchte für ihre Klienten nach einer geeigneten Lösung einer gemeinschaftlichen Vermarktung. Viele der betreuten Hotels befanden sich im ländlichen Raum in schönen touristischen Regionen, also entstand die Idee, diese Häuser in einem Verbund zusammen zu schließen und damit erfolgreich am Markt zu positionieren. Die grüne Linie als gemeinsame Eigenschaft brachte den Namen hervor und es wurde eine Website mit Buchungsportal errichtet.
Dann ging alles ganz schnell: Ein Sales-Team wurde aufgebaut, eine Reservierungszentrale entstand, eine ansprechende Website wurde kreiert und die Hotels direkt buchbar gemacht. Auch eine Tagungs- und eine Gruppenabteilung wuchs heran, welche durch intensives Marketing einen riesigen Kundenstamm aufbaute. Schon wenige Zeit später konnte sich die Kooperation einen Namen in der Hotellerie machen und war von keiner Touristikmesse mehr wegzudenken. Anzeigenpartnerschaften, Einkaufsgemeinschaften und neue Vertriebspartner traten hervor. Ein jährlich erscheinender Hotelführer namens „GreenLine Reisejournal“ wurde aufwendig gestaltet und lag in großer Auflage in den Hotels aus. Mit wachsender Mitgliederzahl wurde aus dem einstig schmalen Büchlein schon bald ein recht großer Wälzer.
Das GreenLine Team wuchs und neue Vermarktungsideen reiften. Besonders beliebt waren Infotouren mit Buskunden, Sales-Blitze bei Tagungskunden, Messen und das alljährliche Jahrestreffen mit den Direktoren der Mitgliedshotels.
„Es hat sich schnell wie eine große Familie angefühlt und wir sind mit unseren Hoteliers eng zusammengewachsen. Wir kannten die Nöte und Sorgen unserer Mitglieder und standen ihnen auch immer gerne beratend zur Seite. Wir freuten uns gemeinsam über Erfolge und nutzten Synergien für den Ausbau unserer Partnerschaften. Unser Portfolio erweiterte sich auch auf die individuelle Unterstützung der Hoteliers in Sales- und Marketingfragen. So half zum Beispiel unsere Grafikabteilung bei der Erstellung der Hotel-Flyer und Prospekte, das Sales Team veranstaltete Call-Aktionen und kreierte Newsletter, sowie damals noch total ‚IN‘ – die Faxmailings – im Hotel CI, und unser Online-Team assistierte bei der Hotelwebsite. Wir waren auch wirklich viel im Land unterwegs, besuchten Hotels und Kunden, was heute noch wunderbare Erinnerungen hervorruft. Wenn ich in die Geschichte meiner Hotelkooperation zurückblicke, so realisiere ich, wie stark sich der Tourismus seit der Jahrtausendwende gewandelt hat und wie bemerkenswert unbeschwert wir uns immer wieder neuen Themen angenommen haben, um ganz vorn mit dabei zu sein.“, erzählt Suzann Heinemann.
Bis zum Jahr 2008 war die Hotelkooperation schon auf 40, in 2011 auf 68 und in 2014 auf über 120 Hotels angewachsen. Bereits 2008 konnten Umsätze aus dem direkten und über Vertriebspartner vermittelte Geschäft in Höhe von 1,9 Mio. in den Hotels erzielt werden. Einige europäische Ziele kamen hinzu und den Kunden und Gästen konnte eine noch größere Auswahl an individuellen, naturnahen Domizilen geboten werden. Auch das Team vergrößerte sich weiter und so wurde es Ende 2009 Zeit für ein größeres Büro und man zog in das heutige Office in Berlin-Halensee.
Das GreenLine Team zieht sich seit jeher zweimal jährlich zu so genannten Kreativ- und Strategiemeetings zurück, um neue Ideen zu entwickeln und neue Ziele zu setzen. So entwickelte man zum Beispiel das GreenLiner Magazin – eine Gästezeitschrift mit News aus den Hotels. Als das Thema „engere Kundenbindung“ aufkam, wurde die GreenLine VIP Card kreiert, welche treuen Gästen einige Vorteile in den Mitgliedshäusern bot.
Eine Social Media Strategie musste aufgrund der beginnenden Relevanz 2010 her und die damalige Studentin im Unternehmen nahm sich der Sache sehr erfolgreich an. Im Jahr 2011 entwickelte das GreenLine Team das Prädikat „Frische Gastlichkeit“, eine Qualitätsauszeichnung für die Mitgliedshotels. Die überprüften Kriterien reichten von der Sauberkeit, über die Frische der Zutaten im Restaurant bis hin zum freundlichen Empfang. Durch GreenLine Gästeumfragen, Mystery-Checks und der Ausweitung von Gästebewertungsportalen wurden dann die jährlichen Sieger-Hotels ermittelt und ausgezeichnet.
Der grüne Apfel, der für Frische und Genuss steht, wurde zum Markenzeichen und stand als Obstschale noch Jahre später standardmäßig an der Rezeption einiger GreenLine Hotels. Die Krönung war nur noch, den GreenLine Apfel zum Leben zu erwecken. Suzann Heinemann wünschte sich ein Maskottchen und das Konzept wurde schnell entwickelt. KAMI sollte er heißen, was für Komfort, Atmosphäre, Miteinander und Individualität steht – eben all das, was die GreenLine Hotels ausmachte. Also durfte fortan ein Teammitglied in das Kostüm steigen und auf Messen, Events, Kundentouren und Straßenfesten sein Unwesen treiben. Als das alte Kostüm nicht mehr standhielt, wurde ein ansprechenderes Neues kreiert.
Als das Thema Regionalität mehr und mehr in den Fokus rückte, wurde bei einem der besagten Kreativmeetings das Konzept „Kenner der Region“ ins Leben gerufen. Mit Zunahme der Mitgliedshotels in immer schöneren Reisezielen wollte man den potentiellen Gästen die Vorzüge der einzelnen Regionen noch schmackhafter machen. Hotels gibt es wie Sand am Meer, aber warum der Gast nun nach Friesland, ins Allgäu oder die Sächsische Schweiz reisen sollte, wollte man durch Tipps, Newsletterthemen, Regions-Landingpages und Pressearbeit den Reisenden näherbringen. Eine aufwendige Recherche und eine ansprechende Bildsprache sorgten dafür, dass dem potentiellen GreenLine Gast noch mehr Lust auf das Reisen ins Grüne gemacht wird.
„Wenn ich heute zurückblicke, bin ich selbst beeindruckt von unserer Kreativität, unserer Schnelligkeit und der Unbeschwertheit, Dinge einfach umzusetzen. Wir hatten keine riesigen Marketing- oder Presseabteilungen, wie so manche Hotelketten oder andere Kooperationen. Es brauchte nur eine gute Idee und ein Team, das mit Herz bei der Sache ist. Jedes Talent wurde und wird auch heute noch optimal eingesetzt und alle unterstützen sich gegenseitig für den gemeinsamen Erfolg. Das schätze ich weiterhin sehr an den ‚GreenLinern‘. Wir hatten schon immer unglaublich große Freude bei der Arbeit, haben so viel gelacht und waren allem gegenüber aufgeschlossen. Sicherlich hat auch nicht immer alles funktioniert, was wir uns in unseren Köpfen aussponnen, aber die Erfolge überwiegten und die Freude an unserem Tun versiegt bis heute nicht.“, erzählt Suzann Heinemann.
2014 wichen dann die bunten Farben natürlicheren Akzenten und auch das Logo wurde modernisiert und nur noch in grün gehalten. „Eine Auszeit im Grünen“ wurde zum Slogan und es erfolgte ein ideologischer Wandel…
Auch im Herzen grün – Nachhaltigkeit als Kernelement der GreenLine Hotels
„Unser Name, der ja ursprünglich für eine Lage im Grünen stand, wurde zu Beginn des letzten Jahrzehnts für uns mehr und mehr zum Programm. Schon vorher wurden wir immer mal darauf angesprochen, ich hatte dem Thema aber noch keinen großen Stellenwert beigemessen, bis ich von meinem Team und auch einigen Hoteliers zunehmend den Willen dazu spürte und mich selbst genauer mit Umweltschutz und Achtsamkeit befasste. Die Nachhaltigkeit wurde für uns auch ideologisch immer wichtiger und wir begannen, uns damit intensiv zu beschäftigen. Viele unserer Hoteliers waren erstaunlicherweise, ob unbewusst oder bewusst, bereits auf einem sehr guten Weg und setzten schon viele nachhaltige Maßnahmen um. Die Idee für unseren Wandel zur ersten nachhaltigen Hotelgruppe war geboren. Damit wir die Sache auch richtig angehen konnten, suchten wir nach einem Nachhaltigkeitszertifikat für die GreenLine Hotels.“, beschreibt Suzann Heinemann.
Schnell merkte das GreenLine Team, dass es die ideale Zertifizierung für Hotels noch gar nicht gab. Es sollte schon Hand und Fuß haben und man sollte sich niemals Greenwashing unterstellen lassen müssen. Eine Zertifizierung muss praxisbezogen auf die Hotellerie sein und die drei Säulen der Nachhaltigkeit abbilden. Die Hotels mussten da abgeholt, wo sie mit ihren Nachhaltigkeitsleistungen stehen und mit einem geeigneten Managementsystem weiterentwickelt werden. Also entwickelte Suzann Heinemann mit einer Hochschule das GreenSign. Damit auch den Gästen transparent gezeigt werden kann, wie in welchem Bereich der Hotelier besonders nachhaltig aufgestellt ist, entstand ein einmaliges fünfstufiges System. Hier kann jeder genau erkennen, in welchem Bereich der Nachhaltigkeit der Hotelier sehr gut ist oder noch Nachholbedarf hat. Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess, der niemals aufhört. Dazu gründete Suzann Heinemann im Jahr 2015 das Institut InfraCert und führte das Nachhaltigkeitszertifikat GreenSign in der Hospitality Branche ein.
Auch wenn nicht alle damaligen GreenLine Hotels von der neuen grünen Linie überzeugt werden konnten, so stieß das Nachhaltigkeitskonzept auf viele neue Anhänger, so dass sich die Anzahl der Mitglieder unwesentlich verschob. Im Jahr 2017 rieselte es sogar einige Nachhaltigkeitspreise verschiedenster Sparten und GreenLine erhielt z.B. das Grüne Band, den Meeting Experts Green Award und den Busplaner Nachhaltigkeitspreis, und war sogar unter den TOP 10 bei den Greentec Awards. Die Aufmerksamkeit in der Branche war geweckt und das Thema Nachhaltigkeit war auch endlich im Tourismus angekommen.
GreenLine-hotels.com: travel green & feel good
Das GreenSign Siegel wurde auch für andere Hotels, die nicht der Kooperation angehören, zugänglich gemacht und kann bis heute einen enormen Erfolg verbuchen. Der Hotellerie ging es im Jahr 2018 sehr gut und eine Marketing-Kooperation wurde für Hoteliers zunehmend unwichtiger. Suzann Heinemann ging mit ihrem Team in ihrer neuen Mission, die Nachhaltigkeit in der Hotellerie salonfähig zu machen, immer mehr auf. Es stellte sich die strategische Frage ob Hotelkooperationen heute noch Sinn machen und ob man die Hotels dafür nicht besser noch mehr in der Nachhaltigkeit voranbringen sollte. So reifte schnell die Idee, die erste reine Buchungsplattform für nachhaltig zertifizierte Hotels zu entwickeln.
„Für uns ist es wichtig, den Gästen zu vermitteln, dass Nachhaltigkeit keinen Komfortverlust bedeutet. Ein nachhaltig gestalteter Tourismus soll die Reiselust nicht einschränken, sondern ermöglicht bewusstere und zugleich erlebnisreichere und auch gesündere Erlebnisse. Wer seine Reisen nachhaltiger gestalten und die entsprechenden Unterkünfte finden wollte, hatte vorher oft einen hohen Rechercheaufwand und konnte das nachhaltige Engagement der Domizile nicht vollständig nachvollziehen, weil es oft an Transparenz mangelte. Mit unserer neuen Ausrichtung der GreenLine Hotels als nachhaltige Buchungsplattform, wo erstmalig Urlauber und Businessgäste ausgewählte nachhaltig zertifizierte Hotels finden und direkt buchen können, haben wir uns 2019 wieder mutig in eine neue Ära begeben und damit einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Heute haben wir schon über 1.000 nachhaltige Hotels auf unserer Website greenline-hotels.com und es werden täglich mehr. Das Beste ist, dass wir auch heute noch unser Vertriebs- und Marketing Know-How den Hotels unterstützend anbieten können – diesmal nur mit der Nachhaltigkeit als Garnitur.“, erklärt Suzann Heinemann mit einem Augenzwinkern.
Durch den Wandel musste auch wieder ein neues Logo, ein neuer Claim und eine neue Website her, welches das GreenLine Team mit viel Elan und neuer Leidenschaft umsetzte. Travel green & feel good – damit möchte man den Menschen nicht nur tolle Reiseziele bieten, sondern auch der Umwelt und der Gesellschaft etwas Gutes tun – für eine grüne Zukunft mit viel Natur für eine grüne Auszeit.
Das 20. Jahr und neue Herausforderungen
Die Pandemie hat wie in so vielen anderen Unternehmen die Art der Arbeit verändert. Man traf sich nicht mehr im Büro, sondern nur noch am Bildschirm. Umso mehr überwiegte die Freude, als die ‚GreenLiner‘ nun im Sommer 2021 wieder aus ihrem Homeoffice zurückkehrten, um wieder gemeinsam mit Kreativität und Spaß am Erfolg der Buchungsplattform zu arbeiten und sich und GreenLine Hotels zu feiern. 20 Jahre, das bedeutet heute schon einiges. Viele damalige Mitbewerber haben es nicht geschafft. GreenLine hatte den Vorteil, dass da immer eine Gründerin an „vorderster Front“ mit großem Engagement und Ideenreichtum stand, die unerschrocken jeder Herausforderung trotzte und optimistisch die Chancen erkannte und nutzte.
Suzann Heinemann versteht es, ihr Team mit ihren Vorstellungen zu begeistern, sie hört aber auch zu und ist immer offen für Neues und manchmal auch Ungewöhnliches. Und da ist dann noch das Team, welches in den Jahren vieles mitgetragen und durch Loyalität und Eifer zum Erfolg geführt hat. Heute setzt es sich aus ‚GreenLinern‘, die teilweise schon 11 bis 13 Jahre dabei sind, und einigen „jungen Wilden“ zusammen und gerade dieses Zusammenspiel ist perfekt, denn so kommt alles zusammen, es entstehen aufregende neue Ideen und die Perspektiven sind grenzenlos. GreenLine ist mutiger und vielleicht auch ein bisschen lauter geworden, was man nach solch einer Erfolgsstory wohl auch sein muss. Spannend ist es immer gewesen und das wird es auch noch in Zukunft sein – warten wir ab – auf die nächsten 20 Jahre!