Tipps zur Erreichung deines persönlichen Klimaziels
Was du im Alltag für einen nachhaltigen Lifestyle tun kannst
„Am 22. April ist der alljährliche Earth Day – Zeit, mal wieder über seinen eigenen Konsum und sein Verhalten der Umwelt gegenüber nachzudenken.“ – so ähnliche Zeilen las man kürzlich wieder in den sozialen Medien und anderswo. Ach ja, da war ja noch was… Irgendwie sind Themen rund um diese nicht enden wollende Pandemie immer noch überall vorherrschend. Von #Fridayforfuture liest man gerade weniger. Dabei passiert in den Köpfen vieler Menschen und auch zunehmend im Unternehmertum und der Politik immer mehr Umweltschutz. Eine Bundestagswahl steht an und dass das Thema Umwelt in allen ernst zu nehmenden Parteien eine noch nie da gewesene Rolle spielt, ist schonmal ein gutes Zeichen.
Der Schutz der Umwelt, des Klimas und der natürlichen Lebensgrundlagen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der jeder Einzelne bekanntermaßen beitragen kann. Aus meinem Umfeld höre ich oft, dass man mehr für die Nachhaltigkeit tun möchte, die Frage nach dem WIE schließt sich oft an. Eigentlich ist es gar nicht so schwierig, Umwelt- und Ressourcenschutz in den Alltag einzubauen, man muss eben einfach mal anfangen, dann entwickelt es sich meist von selbst. Seine eigenen Lebensgewohnheiten einmal kritisch betrachten, kann schon ein guter Beginn sein. Wie gestaltet sich mein Konsum? Wie verschwenderisch gehe ich mit natürlichen Ressourcen um?
Dass wir etwas verändern müssen, damit wir unseren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten Erde hinterlassen können, steht außer Frage, und ich erspare dir die traurigen Fakten der Klimaerwärmung. Dafür habe ich ein paar Tipps gesammelt, wie wir alle mit effektiven Maßnahmen unsere Gesundheit und die der Umwelt erhalten können. Lass dich inspirieren und schau, was sich davon in deinen Alltag integrieren lässt.
CO2-Fußabdruck verbessern - alltägliche Emissionen einsparen
Beim Autofahren – besonnen und sparsam
- das Auto öfter stehen lassen (Möglichkeiten des ÖPNV oder Mitfahrgelegenheiten bzw. Fahrgemeinschaften checken, das Fahrrad oder die eigenen Füße als Alternative erwägen)
- bei der Neu-Anschaffung eines Autos in allererster Linie auf einen geringen Kraftstoffverbrauch achten (idealerweise sogar Biokraftstoff, Flüssiggas oder sauberen Strom als Kraftstoffquelle einbeziehen)
- stets auf einen ausreichenden Reifendruck achten (je nach Herstellerhinweis)
- gleich losfahren – das Warmlaufenlassen verbraucht unnötig Kraftstoff
So sparst du Energie in den eigenen vier Wänden
- eine energiesparende Nutzung deiner Heizung sowie das richtige Lüftungsverhalten helfen der Umwelt enorm
- entlüfte deine Heizkörper regelmäßig (wenn Heizkörper rauschen und blubbern werden sie nicht mehr richtig warm)
- schalte das Licht nur bei Bedarf an und nutze so gut es geht das Tageslicht
- nutze LED-Glühbirnen, Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren und Dämmerungsschalter
- verzichte auf das Vorheizen des Backofens und bevorzuge beim Backen Heiß- oder Umluft
- deine Geschirrspülmaschine sollte energieeffizient und möglichst groß sein und immer nur vollgeladen laufen (nutze das Energiespar- oder Umweltprogramm bei niedrigen Temperaturen)
- taue deinen Kühlschrank regelmäßig ab, denn die Eisschicht erhöht den Stromverbrauch
- nutze den Wäschetrockner seltener – bei schönem Wetter tut es auch der Wäscheständer auf dem Balkon
- schließe deinen PC, TV & Co. an eine ausschaltbare Steckerleiste an, denn der größte Energieverlust entsteht durch die Bereitschaftsschaltung (Stand by)
- wenn du ein Notebook einem großen Computer bevorzugst, verbrauchst du weniger Energie
- mit der Nutzung von Ökostrom leistest du einen wichtigen Beitrag zur Energiewende
- prüfe die Möglichkeit und Wirtschaftlichkeit der Selbst-Energieversorgung mit Hilfe von erneuerbaren Energien – das spart Kohlendioxid und Energiekosten
- von Erdwärme, über Solarstrom bis Holzpellets gibt es eine Reihe von Alternativen, die z. T. sogar gefördert werden
Waschen & reinigen
Chemikalien und Reinigungsmittel
- wähle je nach Wäscheart das entsprechende Waschmittel (Voll-, Color-, Feinwaschmittel) und beachte die Dosierungsanweisung
- bevorzuge beim Einkauf konzentrierte Waschmittel, das spart Verpackungsmaterial
- setze beim Putzen erst Chemie ein, wenn klares Wasser und mechanische Hilfsmittel versagen
- dosiere deine Reinigungsmittel sparsam (die auf der Verpackung angegebene Dosierempfehlung ist eine Obergrenze)
- schütte keine verschiedenen Reiniger zusammen
- nutze Produkte mit dem Blauen Engel, Ecolabel und dem europäischen Umweltzeichen (frei von Mikroplastik)
- auch für die Körperhygiene empfehlen sich Naturkosmetik-Produkte, die Auswahl an solchen Marken ist mittlerweile schon sehr groß
Wasser sparen
- lieber duschen statt baden (ein Vollbad verbraucht 3x so viel Energie und Wasser wie eine 3 min. Dusche)
- ein Durchflussmengenregler reduziert den Wasserverbrauch an Duschköpfen und Waschbeckenarmaturen
- stelle das Wasser beim Einseifen, Zähneputzen etc. ab
- belade beim Wäschewaschen deine Maschine immer voll und erwäge bei geringer Verschmutzung das Kurzprogramm
Jetzt ist die Zeit, mal über das eigene Konsumverhalten nachzudenken
Essen & Trinken
- mache immer eine genaue Essensplanung und kaufe nach Einkaufszettel ein (so entgehst du der Versuchung, zu viel einzukaufen)
- Obst und Gemüse der Saison kaufen – hier findest du einen Saisonkalender…
- auf Bio-Qualität, regionale Erzeugnisse und fairtrade Siegel achten - hier die Siegel im Überblick…
- den Fleischverbrauch reduzieren, kein Billigfleisch kaufen und weniger Milchprodukte essen (immer mal einen Veggie Day einlegen)
- bevorzuge lieber heimische Super-Foods (Leinsamen, Walnüsse, Heidelbeeren usw.) anstelle von Goji-Beeren, Quinoa, Chia-Samen und Co.
- Fertiggerichte meiden – werde selber in deiner Küche kreativ!
- Reste einfrieren oder am nächsten Tag verzehren
- schau mal, ob Konzepte wie „Too good to go“ oder „Zu gut für die Tonne" in dein Leben passen
- Leitungswasser trinken oder mit einem Filtergerät aufbereiten, statt Getränkekisten schleppen (somit vermeidest du Plastikmüll)
- Stoffbeutel oder Rucksack zum Supermarkt mitnehmen, damit vermeidest du den unnötigen Kauf von Plastiktüten
Kleidung - Fashion victim oder Second-Hand-Shopper?
- Kleidung aus Bio-Baumwolle oder anderen natürlichen Stoffen wie Leinen, Wolle oder Hanf kaufen - die mit Chemikalien versetzten Stoffe sind für uns ungesund und gelangen durch das Waschen in unser Abwasser
- auch hier auf offizielle und anerkannte Siegel achten (Bio: GOTS- und das IVN Best-Siegel / Fair: FairTrade Certified Cotton und Fair Wear Foundation)
- Textilien mit dem Grünen Knopf bevorzugen - mehr Infos dazu findest du in unserem Blog...
- Billigramsch bedeutet meist Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und Ausbeutung - qualitativ gute Kleidung hält auch länger
- hochwertige Kleidung auch gebraucht erwerben - Second-Hand zu kaufen spart auch eine Menge Geld
- auf Jeans im Used-Look verzichten (hohes Gesundheitsrisiko für die Fabrik-Arbeiter durch den feinen Quarzstaub)
- viele Marken bieten bereits Schuhe aus Recyclingmaterial an
- statt wegwerfen: gib Kleidungsstücke, die dir nicht mehr gefallen, an Second-Hand-Läden oder in die Altkleidersammlung eines gemeinnützigen Vereins
- für weiteren Input schau gerne mal in unseren Blog über nachhaltige Mode...
PS: Ob Nahrung, Bücher, Alltagsprodukte oder Fahrrad - nachhaltig Einkaufen kannst du auch in unserem GreenLine Shop...
Bauen & Wohnen - Nachhaltigkeit in den eigenen 4 Wänden schaffen
- Holz aus ökologischem Waldbau nutzen (für Möbel, Wandverkleidungen, Fenster, Türen, Böden, Zäune etc.)
- eine Begrünung von Dächern und Wänden verbessert die Wohnqualität und das Klima
- spare Wasser- und Abwasser durch die Nutzung von Regenwasser
- achte auf eine gute Wärmedämmung von Wänden, Fenstern, Keller und Dach
- lasse deine Heizungsanlage regelmäßig warten, denn eine effiziente Heizungsanlage kann viel Energie und Kosten sparen
- Stichwort Biodiversity: Balkon und Garten mit bienenfreundlichen Blumen bepflanzen und ein Insektenhotel im Garten erwägen
Abfallvermeidung & Recycling
- achte beim Einkauf auf verpackungsarme Produkte und wähle möglichst unverpackte Ware
- verzichte auf die kleinen Plastikbeutel am Obst- und Gemüsestand (die wiederverwendbaren Netze gibt es in jedem Supermarkt zu erwerben)
- Trenne deinen Müll konsequent korrekt - genaue Infos zur Mülltrennung findest du hier...
- keine Angst vor‘m MHD! - meist sind die Produkte auch danach noch genießbar, also nicht gleich entsorgen
- ein entsprechender Aufkleber am Briefkasten vermeidet ungewollte Werbeprospekte, die eh nur im Müll landen
- vermeide unnötiges Ausdrucken von Dokumenten - manchmal reicht auch ein gutes digitales Ablagesystem
- verzichte auf feuchte Hygienetücher, denn diese sind nicht recyclebar (sie gehören auch in den Restmüll, nicht in die Toilette)
- Flüssigseife in Plastikspendern sorgt für viel Verpackungsmüll – erwäge das gute alte Seifenstück
- viele Dinge werden selten bis gar nicht gebraucht, es ist deshalb clever, diese auszuleihen, statt zu lagern und irgendwann zu entsorgen (dafür findest du viele Portale im Web – oder du fragst Nachbarn, Freunde und Family)
- anstatt alte Gegenstände (z.B. Bücher, Elektrogeräte, Küchenartikel, Möbel und Bekleidung) zu entsorgen, versuche sie zu verkaufen oder zu verschenken
Last but not least - das Reisen
- wähle Urlaubsziele, die du emissionsarm erreichen kannst per Bahn, Bus oder Auto und verzichte öfter auf eine Flugreise
- erkunde die Gegend am Urlaubsziel zu Fuß, per Fahrrad oder ÖPNV
- wähle eine nachhaltig zertifizierte Unterkunft (z.B. GreenSign) oder buche gleich direkt auf einer nachhaltigen Buchungsplattform (greenline-hotels.com)
- weitere Tipps zum nachhaltigen Reisen findest du hier…
Für mehr Tipps empfehle ich die Broschüre „Grüner leben nebenbei“ der Stiftung Warentest, welche mir für diesen Blog unter anderem auch als Inspirations-Quelle diente.
Lass dich auch von informativen nachhaltigen Lifestyle-Magazinen inspirieren. Ich kann dir das greenup und das green Lifestyle Magazin sehr empfehlen).
Und wenn du noch am Anfang stehst, mach dir keinen großen Druck. Fange mit leicht umzusetzenden Dingen an und du wirst schnell den Ehrgeiz und Spaß entwickeln, immer noch mehr die Nachhaltigkeit in deinen Alltag zu integrieren. Suche dir vieleicht sogar Gleichgesinnte in deinem Umfeld und macht eine Challenge draus. Wichtig ist: einfach anfangen. Viel Erfolg dabei!
Grüße vom Greenline-Engel ;-)